Am 17. November 2024 jährt sich der 400. Todestag des großen „Christosophen“ Jakob Böhme. Der Todestag fällt exakt wieder auf einen Sonntag wie vor 400 Jahren. Kann das ein Zufall sein? Oder ist der Sonntag hier ein Symbol für „den Tag des Herrn“? Also nach dem Bibelzitat „Tod, wo ist dein Stachel“ eigentlich im Sinne von Wiederauferstehung zu verstehen?

Zwei dreißigjährige Kriege auf deutschem Boden

1618 hatte der erste große dreißigjährige Krieg um die politisch-religiöse Vormachtstellung in Europa begonnen; die außereuropäische „Supermacht“ Schweden unter König Gustav II. Adolf  (1594 – 1632) trat im Juli 1630 in den Krieg ein unter der Parole der Unterstützung der protestantischen Mächte gegen die kaiserlichen Truppen unter Führung von Wallenstein. Wo immer die schwedischen „Befreier“ auftauchten, hinterließen sie eine Spur der Verwüstung bis zur Verödung ganzer Landstriche. Wer sich auf die „schwedischen Befreier“ verließ, der war unter Umständen selbst völlig verlassen, so wie die ehrwürdige alte Kaiserstadt Magdeburg, die ab dem Mai 1631 von den Truppen der kaiserlichen Generälen Tilly und Pappenheim dem Erdboden gleichgemacht und die Einwohner von ca. 35000 bis auf ca. 15000 ausgerottet wurden; infolge der Stadtflucht und einsetzenden Seuchen sank die Einwohnerzahl bis auf 450 im Jahr 1639 ab. Gleicht der Untergang der Stadt Magdeburg nicht dem Untergang der Stadt Dresden 400 Jahre später?  Die militärisch verantwortlichen Kommandeure Tilly, Pappenheim mitsamt dem Schwedenkönig wurden nur ein Jahr später sämtlich aus dem irdischen Dasein abberufen und vor das göttliche Strafgericht zitiert!

Man hat den fatalen Eindruck, daß sich nach 400 Jahren die entsetzlichen Ereignisse in Deutschland wiederholt haben:
Wieder ein 30-jähriger Krieg um die Vormachtstellung in Europa, wieder das Eintreten außerkontinentaler  Mächte in den Krieg unter verlogenen Vorwänden, wieder die Verheerung ganzer Regionen, Ausrottung der Bevölkerung und Vernichtung blühender altehrwürdiger Städte wie Dresden, Nürnberg, Würzburg usw. Der zweite Dreißigjährige Krieg wurde jedoch explizit in Deutschland im Vergleich zum ersten nie beendet … heißt das also Krieg bis zum „Sankt Nimmerleinstag“? Soll das wirklich so weitergehen?

Rückbesinnung auf die eigenen christlich- sprirituellen Wurzeln

Es erscheint dringend geboten, sich daran zu erinnern, daß der Schutzpatron der deutschen Kaiser der Erzengel oder „Großfürst“ Michael ist, von dessen Erschaffung Jakob Böhme in seinem Erstlingswerk „Aurora“ ausführlich berichtet. Der Erzengel steht vor dem Thron der Schöpfergottheit, von welcher er seine „Einsatzbefehle“ erhält und erhalten hat – wie den zum Kampf gegen den Erz- Widersacher Satan (Dan. 12,1): „Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, eingreifen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit.“

Gebet für Deutschland

Wie wäre es also, wenn sich die „Germania“, respektive das deutsche Volk, analog zu dem großen Engelfürsten Michael an unseren Herrgott wenden würde, um das Schicksal Deutschlands endlich langfristig zum Guten zu wenden? Denn beten heißt nichts anderes als bitten – aber diese Bitte richtet sich nicht an irgendjemanden, sondern an die zentrale und ultimativ höchste Instanz des Kosmos.

In seiner Schrift „von wahrer Buße“ fordert Jakob Böhme dazu auf, nach seinem Vorbild selbst eigene Gebete an Gott zu richten. Daraus ist das nachfolgende Gebet entstanden quasi unter Anleitung des großen Christuspropheten mit minimalen Abweichungen vom Originaltext:

O Gott, Heiliger Geist in Christus meinem Heiland,
Zerbrich doch dem Teufel sein gemachtes Raubschloß, das er in Deutschland aufgebaut hat, wenn er uns Deutschen auf dem Weg Deiner Gnade widersteht! Treibe ihn von uns hinaus, damit er uns nichts mehr anhaben kann! Denn vor Dir kann kein Lebendiger bestehen, wenn du Deine Hand von ihm ab­ziehst!
O gerechter Gott,
Zerbrich ihm seine Gewalt in unserem deutschen Land und Volk! Hilf uns doch, gegen ihn zu kämpfen und zu siegen! Führe uns doch in Deinen Sieg ein und erhalte uns in Dir! Amen!